Datenschutz-Konferenz in Washington: Neue Impulse beim IAPP Summit 2024
07.04.2024
Zusammenfassung
Größte Datenschutz-Konferenz der Welt: Bericht vom IAPP Summit in Washington. In den USA plant man einen neuen Anlauf zur Schaffung einer bundeseinheitlichen Datenschutz-Regelung.
4 Minuten Lesezeit
Diese Woche fand in Washington der „IAPP Summit“ statt, die mit nahezu 5.000 Teilnehmern größte Datenschutz-Konferenz der Welt. Datenschutz-Experten aus aller Welt trafen sich, um sich zu aktuellen Datenschutz-Themen auszutauschen. Es wurde zudem bekannt, dass in den USA in der kommenden Woche ein neuer Anlauf zur Schaffung eines US-Bundesdatenschutzgesetzes unternommen werden soll.
Update zu Datenschutz-Themen
Aus meiner persönlichen Sicht waren bei den zahlreichen Vorträgen insbesondere folgende Aspekte von Interesse:
- Das Datenschutzrecht wird immer mehr zu einem Teil des neuen Bereichs “Datenrecht”. Aus “Datenschutzanwälten” werden “Datenanwälte”.
- Die neuen EU-Verordnungen im Digitalbereich sind noch nicht auf der Tagesordnung der meisten Unternehmen.
- Frau Professor Anu Bradford von der Columbia Law School skizzierte die Lage im Digitalbereich in ihrer Keynote zu “Digital Empires” wie folgt: “China exportiert Infrastruktur, die USA exportieren Technologieunternehmen, die EU exportiert Regulierung”.
- Mehr Automatisierung und Standardisierung in der Datenschutzberatung.
- Es gibt deutliche Parallelen des Risikomanagement im Datenschutzrecht und der KI-Regulierung (und erste IAPP-Zertifizierungen für KI-Governance-Experten).
- Zunehmende Datenschutzregulierung auf Bundesstaatsebene in den USA zu sektorspezifischen Themen.
- Auch in den USA besteht die Notwendigkeit, den Anwendungsbereich des Datenschutzrechts zu klären. Tenor eines Panels mit Vertretern von Aufsichtsbehörden: “Bei der Regulierung des Datenschutzes geht es darum, die Macht der Technologieunternehmen zu regulieren.”
- Mangelnde Klarheit bei den Begriffen “personenbezogene Daten” und “Anonymisierung” schränkt den Einsatz von Technologien zum Schutz der Privatsphäre (PET) ein.
- Leise Kritik von Vertretern nicht-europäischer Länder an unklaren Bewertungsstandards bei Angemessenheitsentscheidungen der EU-Kommission.