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Apple: Mehr Datenschutz und Privatsphäre

25.07.2023

apple datenschutz
Quelle: www.apple.com

„At Apple, we believe that privacy is a fundamental human right.“ – Oftmals als “Datenkrake” bezeichnet, aufgrund kontinuierlicher Sammlung von Daten, beteuert Apple immer wieder, dass die Privatsphäre ein fundamentales Menschenrecht ist. Auch auf der „WWDC23“, der „Apple Worldwide Developers Conference 2023“. – Kritiker argumentieren dagegen, dass die umfangreiche Datenerfassung und -nutzung das Potential für Überwachung und Missbrauch berge. Zudem seien die Datenschutzrichtlinien oft unklar und komplex, was es für Benutzer schwierig mache, vollständig zu verstehen und nachzuvollziehen, wie ihre Daten verwendet würden.

Doch was ist dran an Apples jüngstem Versuch, Datenschutz und Privatsphäre ins Rampenlicht seiner Produkte zu rücken?


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„The man with the troublesome hemorrhoid enters the room. – Excuse me? – That wasn’t me. Said Hillary, who’s only taken 347 steps today. 348, 349, 350. – I cycled here. – Haha! On an e-bike.“

Mit einem passenden Werbespot zur Einsehbarkeit von Gesundheitsdaten will Apple seine neue Datenschutz-Tugend verdeutlichen. Einzig die Daten der Person im Warteraum, die die Health-App von Apple verwendet, werden nicht offenbart. „Your health data is safe“ ist die klare Message:

„When your iPhone or iPad is locked with a passcode, all your health and fitness data in the Health app – other than your Medical ID – is encrypted. Your health data stays up to date across all your devices automatically using iCloud, where it is encrypted while in transit and at rest.“

„Apple announces powerful new privacy and security features“

In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung zeigt Apple auf, welche neuen Wege man in Bezug auf Datenschutz und IT-Sicherheit gehen möchte und auch geht. Es solle beispielsweise Sicherheitsfeatures geben, die es einem Endnutzer ermöglichen feindetaillierte Zugriffsmöglichkeiten zu definieren (insbesondere bei Photos). Außerdem gebe es einen sogenannten „Lockdown Mode“, der zusätzliche Schutzfunktionen bei Drahtlosverbindungen, Sandboxing und Verbesserungen der Netzwerksicherheit böte, die zwar bestimmte Funktionen des Endgeräts einschränkten, jedoch die Angriffsfläche deutlich reduzierten. Besonders interessant aus datenschutzrechtlicher Sicht klingt die Überarbeitung der Privatsphärefunktionen von Apples hauseigenem Browser Safari. So sollen „fortschrittliche Schutzmaßnahmen gegen Tracking und Fingerprinting“ Webseiten noch effektiver daran hindern, die Geräte der Anwender zu tracken und zu identifizieren.

„Safari is designed with privacy at its core“

„Private Browsing Mode enables additional privacy protections in Safari, such as making sure that when a tab is closed, Safari doesn’t remember the pages you visited, search history, or AutoFill information. Private Browsing mode in Safari 17 adds advanced tracking and fingerprinting protection, which includes two new protections for preventing tracking across websites.“

Ein wesentlicher Aspekt der neuen Datenschutzstrategie ist die Überarbeitung des Browsers Safari, die zu einer besseren Kontrolle über die eigenen Daten und damit zu einem wirksamen Schutz der Privatsphäre führen soll.

Zunächst soll das Laden bekannter Tracking- und Fingerprinting-Ressourcen verhindert werden. Netzanfragen, die auf diese Weise blockiert wurden, erscheinen transparent als Nachricht („blocked connection to known tracker“). – Eine weitere übliche Methode für das Tracking über verschiedene Webseiten hinweg sind eindeutige Identifikatoren, die in URLs eingebettet sind, beispielsweise in sogenannten „Abfrageparametern“. Wenn ein solcher Tracking-Parameter erkannt wird, wird Safari die identifizierenden Komponenten der URL entfernen und lediglich die nicht identifizierenden Teile intakt lassen. Somit wird ein individuelles Nachvollziehen über verschiedene Webseiten hinweg verhindert.

[vertiefend: Apple im Zuge der WWDC2023]

Fazit: Apple als Vorreiter?

Das Unternehmen von Firmengründer Steve Jobs gilt seit Jahren als Vorreiter, wenn es darum geht, neue Wege zu gehen. Auch der neue Fokus auf Datenschutz und IT-Sicherheit kann als ein solcher Wink mit dem Zaunpfahl verstanden werden, denn die Gesellschaft reagiert zunehmend sensibler auf diese Themen. Dies kann durchaus als Zeichen für Unternehmen gesehen werden, sich nun ebenfalls stärker mit diesen Aspekten zu beschäftigen.

Nicht zu vergessen ist allerdings, dass Apple zeitgleich mit der Überarbeitung insbesondere von Safari eine eigene Möglichkeit der Conversion-Messung auf den Markt bringt, das so genannte „Private Click Measurement“, das zwar datenschutzfreundlicher sein soll, aber auch für viele Anbieter, deren Kunden Safari nutzen, quasi unverzichtbar ist.

Michael Wehowsky

Über den Autor - Datenschutzbeauftragter Michael Wehowsky

Herr Michael Wehowsky ist zertifizierter Datenschutzbeauftragter (udis) und zertifizierter Berater im Datenschutzrecht (FernUniversität Hagen). Darüberhinaus ist er Certified Information Privacy Professional Europe (CIPP/E) und Certified Information Privacy Technologist (CIPT), jeweils durch die iapp. - In seiner Funktion als Teil des Beratungsteams unterstützt er Unternehmen verschiedenster Ausrichtung und Größe im Datenschutz in deutscher, englischer und italienischer Sprache.

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