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Kriminalitätsentwicklung im Sektor IT und Kartenzahlung

28.03.2008

Das BKA hat heute Entwicklungen im Bereich Kriminalität bekannt gegeben. Daraus hier ein Auszug für den IT-Sektor und den Bereich der Kartenzahlungen. Bemerkenswert ist, wie selbst altbackene Techniken wie das “Phishing” immer weiter um sich greifen – was sich aber auch mit der Zone-H Statistik (hier berichtet) deckt, in der das Abgreifen von Passwörtern mit die grösste Lücke ist.

Am Ende bleibt nur eines: Der Verbraucher, wie auch der Mittelstand, müssen sich dringend informieren und auch informieren lassen. Vor allem sind wir noch weit vom “mündigen Verbraucher” entfernt, vielmehr stelle ich immer wieder den “naiven Verbraucher” fest, der sogar glaubt, bescheid zu wissen – und dann in trügerischer Sicherheit Fehler in Konsum wie Datenweitergabe begeht. Gerade die Sparkasse oder der Händler “um die Ecke” wird zunehmend in den Fokus Krimineller geraten – es gilt, sich als Händler jetzt beraten zu lassen.

Im Folgenden die Zahlen des BKA:

Zahlungskartenkriminalität

  • Im Jahr 2007 gab es in Deutschland insgesamt 1.349 Angriffe auf 459 Geldautomaten, eine Steigerung um fast 50% im Vergleich zum Vorjahr. In 70.000 Fällen entstand ein Schaden von insgesamt rund 21 Mio. Euro.
  • Die Kriminalitätslage wird derzeit durch die Manipulation von Geldautomaten und zuletzt vermehrt auch von Point of Sales (POS)-Terminals, dem sogenannten Skimming, geprägt. Beim Skimming werden illegal Kartendaten erlangt, indem Daten von Magnetstreifen ausgelesen und auf gefälschte Karten kopiert werden.
  • Im Bereich der Zahlungskartenkriminalität bedienen sich die Täter modernster Technik, um die eingebauten Sicherheitsschranken zu umgehen. Infolge der immer kürzer werdenden technologischen Innovationszyklen hat Präventionstechnologie nur noch eine geringe Halbwertzeit. Eine Kopplung unterschiedlicher präventiver Ansätze ist daher notwendig.
  • Insbesondere die internationalen Fallzahlen bei den Manipulationen der POS-Terminals geben Grund zu der Annahme, dass dieses Phänomen in Deutschland weiter an Bedeutung gewinnen wird.
  • International zeichnet sich der Trend ab, dass die Täter auch andere technische Geräte wie beispielsweise Fahrkartenautomaten manipulieren, um an Kartendaten zu gelangen.

Kriminalität im Zusammenhang mit Informations- und Kommunikationstechnologie

  • Die Zahlen zur IuK-Kriminalität 2007 gehen auf erste Erhebungen zurück und sind damit noch vorläufig.
  • Danach betragen die in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) registrierten Fallzahlen zur IuK-Kriminalität (im engeren Sinne) 34.000 (+ 17%).
  • Straftaten mit dem Tatmittel Internet belaufen sich auf rund 180.000 Fälle (+ 8%).
  • Phishing-Straftaten machten laut Kriminalpolizeilichem Meldedienst etwa 4.200 Fälle (+ 20%) aus. Die hierbei entstandenen Schadenssummen lagen durchschnittlich zwischen 4.000 und 4.500 Euro (Vorjahr 2.000 – 3.000 Euro).
  • Das hohe technische Innovationspotenzial der Straftäter, ihre Fähigkeit zur Weiterentwicklung der eingesetzten Schadsoftware, zeigt sich insbesondere bei folgenden aktuellen Phänomenen:
  • Identitätsdiebstahl: Im Fokus der Täter steht nicht mehr nur das Online-Banking. Sie greifen umfassend individuelle Zugangsdaten von Internetnutzern und deren Accounts ab. Abgestimmt auf die erlangten Daten passen die Täter dann ihre „Geschäftsmodelle“ an, z. B. in einem bekannt gewordenen Fall auch zur Manipulation von Aktienkursen („Phishing all inclusive“).
  • Underground-Economy: Ein globaler illegaler Markt, auf dem Dienstleistungen rund um den digitalen Identitätsdiebstahl gehandelt werden.
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