Informationssicherheit bei Unternehmen

Informationssicherheit:

Definition, Ziele und Lösungen für Unternehmen

Was ist Informationssicherheit?

Informationssicherheit umfasst alle strategischen, organisatorischen und technischen Maßnahmen, mit denen Unternehmen ihre geschäftsrelevanten Informationen – unabhängig von der Form (digital oder analog) – vor Verlust, Missbrauch, Manipulation oder unberechtigtem Zugriff schützen.

  • Im B2B-Umfeld ist Informationssicherheit Geschäftsgrundlage und Wettbewerbsfaktor: Geschäftspartner erwarten, dass vertrauliche Daten wie Verträge, Preisstrukturen, technisches Know-how oder Kundendaten sicher verarbeitet werden.
  • Informationssicherheit schafft Vertrauen in Geschäftsbeziehungen, da sie Risiken wie Wirtschaftsspionage, Cyberangriffe oder Datenmanipulation minimiert.
  • Sie ist eng mit Compliance-Anforderungen (z. B. ISO 27001, TISAX, DSGVO, NIS2) verknüpft – viele Kooperationen und Ausschreibungen im B2B sind nur mit nachweisbarer Informationssicherheit möglich.
  • Informationssicherheit trägt zur Business Continuity bei, indem sie den Geschäftsbetrieb auch bei Sicherheitsvorfällen, Systemausfällen oder Angriffen absichert.
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Relevanz der Informationssicherheit für Unternehmen

Der B2B-Bezug ist bei Informationssicherheit besonders spannend, weil hier nicht nur interne Risiken adressiert werden, sondern auch Geschäftsbeziehungen, Vertrauen und Compliance eine Rolle spielen.

Wichtigste Gründe:

  • Vertrauen und Reputation
  • Wettbewerbsvorteil in Ausschreibungen
  • Gesetzliche Anforderungen & Compliance
  • Schutz des Geschäftsmodells
  • Kundenerwartungen und Partnerschaften
  • Resilienz und Business Continuity

Informationssicherheit ist im B2B-Kontext kein reines IT-Thema, sondern ein strategisches Vertrauens- und Wettbewerbsthema. Sie entscheidet darüber, ob ein Unternehmen als verlässlicher Partner wahrgenommen wird, ob es neue Aufträge erhält und ob es langfristig sicher in Netzwerken und Lieferketten bestehen kann.

Schutzziele der Informationssicherheit

Die klassischen Schutzziele der Informationssicherheit gelten zwar allgemein, im B2B-Bezug bekommen sie jedoch noch einmal eine besondere strategische Bedeutung, da sie Vertrauen, Geschäftsbeziehungen und Compliance sichern.

Vertraulichkeit (Confidentiality)

Integrität (Integrity)

Verfügbarkeit (Availability)

Authentizität (Authenticity)

Verbindlichkeit / Nicht-Abstreitbarkeit (Accountability / Non-Repudiation)

Im B2B-Kontext sind die klassischen Schutzziele (CIA-Trias: Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit) plus Authentizität und Verbindlichkeit die Grundlage, um:

  • Vertrauen in Geschäftsbeziehungen zu sichern,
  • rechtliche und vertragliche Anforderungen zu erfüllen,
  • und als verlässlicher Partner in Lieferketten bestehen zu können.

Was unterscheidet Informationssicherheit von Datenschutz?

Informationssicherheit

Definition

Umfasst alle Maßnahmen, die Informationen (unabhängig davon, ob personenbezogen oder nicht) nach den Schutzzielen Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit, Authentizität und Verbindlichkeit absichern.

B2B-Relevanz

  • Schutz von Geschäftsgeheimnissen, Verträgen, technischen Dokumentationen, Produktionsdaten usw.
  • Zeigt Geschäftspartnern: „Wir sind ein verlässlicher Teil der Lieferkette.“
  • Häufig durch ISMS (z. B. nach ISO 27001) geregelt.

Kurz gesagt

Informationssicherheit schützt alle geschäftsrelevanten Informationen, egal ob digital oder analog.

Datenschutz

Definition

Schutz personenbezogener Daten (Name, Adresse, E-Mail, Gesundheitsdaten etc.) nach gesetzlichen Vorgaben (z. B. DSGVO).

B2B-Relevanz

  • Unternehmen verarbeiten im B2B auch personenbezogene Daten von Mitarbeitern, Ansprechpartnern oder Kunden.
  • Datenschutz betrifft also vor allem die rechtliche Dimension (Gesetze, Einwilligungen, Verarbeitungsverzeichnisse, Löschkonzepte).
  • Fehlender Datenschutz kann zu Bußgeldern, Klagen und Vertrauensverlust führen.

Kurz gesagt

Datenschutz ist ein Teilbereich der Informationssicherheit mit Fokus auf personenbezogene Daten und die rechtliche Konformität.

Cyber Security (IT-Sicherheit)

Definition

Schutz von IT-Systemen, Netzwerken und digitalen Infrastrukturen vor Angriffen, Malware, Ransomware oder anderen Bedrohungen.

B2B-Relevanz

  • Besonders wichtig, da Angriffe auf ein Unternehmen auch die Lieferkette und Partner gefährden können.
  • Typische Maßnahmen: Firewalls, Intrusion Detection, Penetrationstests, Security Awareness.
  • Oft ein zentraler Prüfpunkt bei Sicherheitsaudits in B2B-Beziehungen.

Kurz gesagt

Cyber Security ist der technisch-operativste Teil der Informationssicherheit, mit Fokus auf digitale Angriffe und Abwehr.

Maßnahmen für Informationssicherheit in Unternehmen

Organisatorische Maßnahmen

Diese betreffen Strukturen, Prozesse und Richtlinien im Unternehmen:

  • ISMS (ISO 27001, BSI-Grundschutz, TISAX): systematische Einführung, Umsetzung und Kontrolle von Informationssicherheit.
  • Richtlinien & Policies: klare Regeln für Passwortnutzung, Zugriffsrechte, mobile Geräte, E-Mail-Nutzung.
  • Risikomanagement: Identifikation, Bewertung und Behandlung von Informationssicherheitsrisiken.
  • Notfall- & Business-Continuity-Management (BCM): Pläne für Ausfälle, Krisen, Cyberangriffe.
  • Lieferanten- und Partnerprüfungen: Sicherheitsanforderungen an Dienstleister und externe Partner.

Technische Maßnahmen

Ziel: Schutz von IT-Systemen und Daten durch Technologien und Tools:

  • Zugriffskontrolle & Berechtigungsmanagement (Role-Based Access Control, Zero Trust).
  • Verschlüsselung von Daten (Speicherung & Übertragung).
  • Firewalls, Intrusion Detection/Prevention Systeme (IDS/IPS).
  • Endpoint Security & Antivirus.
  • Patch- und Update-Management.
  • Backup- & Recovery-Systeme.
  • Netzwerksegmentierung zur Minimierung von Angriffsflächen.
  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA).

Personelle / organisatorisch-kulturelle Maßnahmen

Da Mitarbeiter oft das größte Risiko darstellen, sind diese Maßnahmen zentral:

  • Awareness-Trainings & Schulungen zu Phishing, Social Engineering, Passwortsicherheit.
  • Sensibilisierungskampagnen (Poster, E-Learnings, Tests).
  • Regelmäßige Übungen (z. B. Notfallübungen, Phishing-Simulationen).
  • Klare Verantwortlichkeiten (z. B. CISO, Datenschutzbeauftragter, Informationssicherheitsbeauftragter).

Rechtliche & vertragliche Maßnahmen

  • Verträge mit Sicherheitsklauseln (z. B. NDA, Auftragsverarbeitungsverträge nach DSGVO).
  • Zertifizierungen und Audits als Nachweis für Geschäftspartner (z. B. ISO 27001, SOC 2, TISAX).
  • Compliance-Programme (z. B. Umsetzung von NIS2, DSGVO).

Beispiele für kombinierte Ansätze

  • TISAX (Automobilbranche): branchenspezifischer Standard, der Informationssicherheit prüfbar macht.
  • SOC 2 (insbesondere für SaaS-Anbieter): Nachweis von Sicherheit, Verfügbarkeit, Integrität.
  • BSI IT-Grundschutz: deutscher Standard für Behörden & Unternehmen.

Häufige Fragen zum Thema

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