Datenschutzkonferenz 2025 in Düsseldorf
30.09.2025
Zusammenfassung
Die Datenschutzkonferenz 2025 in Düsseldorf bot erneut spannende Diskussionen zu Aufsicht, Praxisfragen und internationalen Datenflüssen.
3 Minuten Lesezeit
Alle Jahre wieder. Deutschlands Who-is-who im Datenschutz eilt in die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen zum inhaltlichen Austausch im Rahmen der Datenschutzkonferenz – selbstverständlich begleitet und aufgelockert durch gelungene Abendveranstaltungen.
Ein Tiefgang in die einzelnen Themen – während wie auch abseits der Vorträge – würde sicherlich zu weit führen, aber kurz drei Aspekte, die hängen bleiben.
Aufsicht zwischen Bündelung und Föderalismus
Diskutiert wurden Modelle einer stärkeren Bündelung bestimmter Themen – noch stärker als bislang in der Datenschutzkonferenz der unabhängigen Aufsichtsbehörden geschehen.
Wichtiges Leitmotiv: Veränderungen sollen bewährte Zusammenarbeit mit Unternehmen nicht beeinträchtigen, und räumliche Nähe der föderalen Aufsicht bringt Vorteile. Mal davon abgesehen, dass bei einer Bündelung bei der Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationssicherheit (BfDI) in Bonn auf einmal das VG Köln für sehr viele neue Fälle zuständig wäre.
Die tatsächliche Ausgestaltung ist Sache der Politik und wird sich in Zukunft zeigen.
Praxisalltag: Rechtfertigung und Organisation
Bei der Verarbeitung personenbezogener Daten auf Grundlage berechtigter Interessen stand unter anderem ein vielseits bekannter Praxisfall im Focus: Transkription von Meetings. – Um dies vielleicht sogar einwilligungsfrei zu gestalten, wurde ein präziser Vorschlag unterbreitet: Transparente Information, Zugriffsbegrenzung, Opt-Out-Möglichkeit zu Beginn von Aufzeichnungen und Datenminimierung; zugleich wurde die Schnittstelle zum Strafrecht angesprochen. Im Ergebnis: Nicht undenkbar und im Einzelfall zu überlegen.
Blick nach außen: Datenflüsse in Drittstaaten
Die Neverending Story im Datenschutz. Neben altbekannten US-Themen rücken mittlerweile immer mehr Transfers nach China ins Blickfeld – mit abweichenden Datenschutzverständnissen und divergierenden Regelungen. Insgesamt zeige sich dabei: Internationale Datentransfers und die Entwicklungen bleiben politisch geprägt; Unternehmen sollten Transfergrundlagen, Risikoanalysen und Schutzmaßnahmen kontinuierlich nachschärfen.
Fazit: Im Westen (noch) nichts Neues!
Auch die Debatte um eine Reform der Datenschutz-Grundverordnung beinhaltete zwar spannende Ansätze, der Glaube an eine umfassende Umsetzung solcher fehlt allerdings. Neue Impulse biete zwar die KI-Entwicklung, allerdings bleiben die Grundfragen gleich: Wie geht bessere Durchsetzung, wie könnte man die Datenschutz-Grundverordnung verbessern und wann darf ich nochmal Fotos von Mitarbeitern machen? – Spannende Diskussion, wertvoller Austausch und Vorfreude auf’s nächste Mal. Danke, Düsseldorf. Danke, Datenschutzkonferenz 2025!